tag:blogger.com,1999:blog-728114367528589789.post2855587335446203974..comments2020-08-31T16:05:15.081+02:00Comments on Humanistische Bildung e.V.: Neujahrsgrüße aus dem Morgenland ・Humanistische Spaziergänge III (b)Humanistische Bildung e.V.http://www.blogger.com/profile/07436956355743805160noreply@blogger.comBlogger2125tag:blogger.com,1999:blog-728114367528589789.post-78930495993682374292016-03-01T08:36:46.997+01:002016-03-01T08:36:46.997+01:00Sehr geehrter Gast,
haben Sie vielen herzlichen D...Sehr geehrter Gast,<br /><br />haben Sie vielen herzlichen Dank für Ihre Kommentierung meines Beitrages! <br /><br />Es ist wohl zu viel der Ehre, es als „meinen“ Ansatz zu bezeichnen, „die Idee des Humanismus mit dem Aspekt der grenzübergreifenden Kulturbegegnung zu verknüpfen“. Denn vielmehr „ist“ Humanismus nichts anderes als ein couragiertes Unterfangen, verschiedene Kulturen zusammenzuführen und unseren eigenen kulturellen Horizont stets zu erweitern.<br /><br />Darf ich hier als ein klassisches Beispiel des humanistischen Bildungsengagements den Lateinunterricht erwähnen:<br />Welche/r (ehem.) LateinschülerIn erinnert sich nicht daran, wie sie/er beispielsweise im Lernvokabular über Stichworte wie „sacer, -ra, rum: 1) heilig 2) verflucht“ oder auch „religio, -nis, f.: nicht (!) das gleiche wie ‚Religion’“ zunächst einmal gestolpert ist? Auch manche für das Zusammenleben der Menschen in der römischen Welt zentrale Begriffe wie „gratia“, „pietas“ oder „fides“ können bei der Sinnerfassung knifflig werden. Und dann kommen auch noch die nach anderen Ordnungsvorstellungen konstruierten Satzperioden …<br />Der Lateinunterricht mag für jeden von uns so lange mit Kopfzerbrechen verbunden sein, bis uns dann eines klar wird: um die antiken Texte ansatzweise zu verstehen, müssen wir uns mit dem kulturellen Horizont der antiken Menschen auseinandersetzen – was unweigerlich auch dazu führt, unseren eigenen Horizont zu hinterfragen, zu relativieren und zu erweitern. <br /><br />In besonderem Maße gilt dieser hochspannende „hermeneutische Zirkel“ des Lateinunterrichts natürlich für einen japanischen Lateinschüler, wie ich einer war. <br /><br />Übrigens fiel es mir dann später – durch den Lateinunterricht sensibilisiert – umso leichter, die feinen Facetten der dt. Sprache sowie der dt. Mentalitäten und somit in mancher Hinsicht auch den deutschen kulturellen Horizont innerlich zu erfassen, den ich übrigens mit dem meines japanischen Herkunftslandes durchaus nicht als „inkommensurabel“ empfinde. Aus meiner Lebenserfahrung heraus kann ich Ihnen also gerne versichern: Multikulturelle Kompetenz ist lernbar!<br /><br />Zu dem von Ihnen beigefügten Link: Interessant zu erfahren, dass dort seit jüngerer Zeit auch der Genetik-Experte und „Bestsellerautor“ (BILD) Thilo Sarrazin („Alle Juden teilen ein bestimmtes Gen“ [08. 2010]) veröffentlichen darf. Kritische Erwähnung findet auf jener Seite die Aussage seines Genossen Ralf Stegner: „Geistige Abschottung kann zur Verblödung führen.“ <br />Gerade angesichts der aktuellen Situation in meinem Heimatland (bislang leider noch kein Einwanderungsland), das ratenweise in nationalistischem Wahn zu ersticken droht, bin ich doch sehr geneigt, diese Aussage noch schärfer zu formulieren: „Geistige Abschottung führt zu Verblödung!“<br />Paul M. Wakaihttps://www.blogger.com/profile/01464520779951342572noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-728114367528589789.post-2856806887291649172016-02-26T21:00:11.730+01:002016-02-26T21:00:11.730+01:00Ein sehr schöner Artikel! Ihren Ansatz, die Idee d...Ein sehr schöner Artikel! Ihren Ansatz, die Idee des Humanismus mit dem Aspekt der grenzübergreifenden Kulturbegegnung zu verknüpfen, finde ich sehr interessant.<br /><br />Übrigens würde es mich sehr interessieren, ob Sie auch eine bestimmte Meinung zu den aktuellen Integrationsproblemen (Flüchtlinge, Migranten) in Deutschland haben.<br />Haben Sie zu diesem Thema das vielbesprochene Buch von Seyran Ateş "Der Multikulti-Irrtum" gelesen? <br />Es scheint also in manchen Fällen durchaus auch unüberbrückbare Hürden im Verständigungsprozess zwischen den Kulturen zu geben. Vielleicht helfen statt "Multikulti-Vision" andere Theorie-Modelle wie "Interkulturalität" oder "Transkulturalität". Ist ein Dialog bzw. Austausch zwischen den verschiedenen Kulturkreisen wirklich möglich?<br />Eine Inkommensurabilität der Kulturen findet sich übrigens auch in der Hermeneutik Gadamers: In ihr ist eine Verständigung nur zwischen Kulturen gleicher Herkunftsgeschichte möglich (beispielsweise zwischen einem Bayern und einem Thüringer), nicht aber darüber hinaus (z. B. ein Deutscher und ein Chinese).<br /><br />Einen sehr lesenswerten Artikel zu diesem Themenkomplex habe ich neulich hier gefunden:<br />http://ef-magazin.de/2014/02/26/5011-schweiz-die-multikulti-luege<br /><br />Ich werde Ihre Artikelserie weiter verfolgen. Vielleicht gehen Sie in Zukunft auf meine Anregung ein und schreiben etwas über die aktuelle Lage in Deutschland einen Artikel! Gastnoreply@blogger.com