In unserer Vortragsreihe spricht am
„Ovids Abschied von der Liebe als menschlicher Bindung (Amores 1, 8 und 3,11)“
Ovid hat sich gegen eine autobiographische Deutung seiner Liebesdichtung entschieden verwahrt. Für ihn sind die Elegien der “Amores” ein Feld literarischer Experimente, mit denen er die Liebeserfahrungen seiner Vorgänger – Catull, Tibull und Properz – variiert und bis zur Groteske steigert. Doch ein höheres Maß von Realismus macht dieses literarische Spiel glaubhaft. In Amores 1, 8 stellt er die skrupellose Ausnutzung erotischer Libertinage dar. Das zweite hier ausgewählte Gedicht – Amores 3, 11 – agiert den Endpunkt einer derart entromantisierten Leidenschaft vor. Wie Catull (c. 72, 75 und 76) sieht er seine Leidensfähigkeit erschöpft. Begehren und Lieben haben sich getrennt. Aber wie Catull kann er sich nicht völlig von ‘Corinna’ trennen: deshalb gehören die letzten 20 Verse, die von den Herausgebern entgegen der Textüberlieferung als Amores 3, 11 b abgetrennt werden, doch sicher zu dieser Elegie. Bei der Liebesdichterin Ulla Hahn findet sich ein erstaunlich ähnlicher Gefühlswechsel.
19.00 Uhr,
Universität Stuttgart, Azenbergstr. 18, Hörsaal M 18.11
→ Hier
geht’s zum → Google-Routenplaner
Anfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln:
Vom Hauptbahnhof mit der Buslinie 40 (Richtung: Vogelsang/Kräherwald; Einstieg: ab Hbf-Vorplatz): 3 Haltestellen bis Hegel-/Seidenstr. fahren - anschließend ca. 8 min Fussweg. Von der Stadmitte mit der Buslinie 43 (Richtung: Killesberg; Einstieg: Rotebühlplatz): 4 Haltestellen bis Hölderlinstrasse fahren. |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen