alter Titel

ehemals Württembergischer Verein zur Förderung der humanistischen Bildung e.V.

Samstag, 30. Januar 2016

Neujahrsgrüße aus dem Morgenland ・Humanistische Spaziergänge III (b)

In der letzten Folge des Artikels (Teil 1., Kap. I-II: hier) haben wir einiges von der Vielfalt der kulturellen Einflüsse aus dem Abendland erfahren, die seit Jahrtausenden die östlichen Regionen Eurasiens entscheidend inspiriert haben: Wer hätte gedacht, dass es bereits im 16. Jahrhundert im fernen Japan zahlreiche Begeisterte für die Kultur aus dem Westen gegeben hat, die sich sogar in lateinischer Sprache miteinander zu verständigen wussten! Heute (Kap. III-IV) lernen wir ein wenig von der aktuellen Situation in Japan kennen: Gibt es hier nach wie vor Leute, die sich für das Ideal des Humanismus erwärmen können? Die Antwort lautet: Ja, die gibt es, die Schar der Begeisterten, deren Zahl schon seit den späten 60er Jahren des letzten Jahrhunderts anwächst – und das nicht zuletzt wegen eines großen Humanisten und mitreißenden poeta Latinus (1928 - 2008), dessen Vermächtnis heute noch fortlebt. (Teil 1: hier)


III. Öffnung und Wiederauferstehung
Der „Modernisierungskaiser“ Mutsuhito
(1852 - 1912; im Amt: 1867 - 1912)
Seitdem in Japan 1868 eine Ära der Modernisierung eingeleitet wurde, vermochte der lebhafte Austausch mit dem Westen erneut in Gang zu kommen. Seit 1873 durften christliche Missionare hier wieder frei tätig werden, und zahlreiche christliche Schulen wurden gegründet. Die Vermittlung der lateinischen Sprache spielte aber – ganz im Gegensatz zum musterhaften Zustand des 16. Jahrhunderts – nur eine nachrangige Rolle. Der wichtigste Part für die Etablierung der „formalen Bildung“, welche die Schüler zur Pflege der geistigen „Zucht“ anhalten sollte, kam einer anderen Sprache zu: Deutsch.

Donnerstag, 28. Januar 2016

Von der Kosmopolis zum Global Village - Vortrag Prof. Bartels über Freundschaft und ewigen Frieden

In unserer Vortragsreihe spricht am



Freitag, 05. Februar 2016


Herr Prof. Dr. Klaus Eberhard Ludwig Bartels (Kilchberg bei Zürich)


über:


Von der Kosmopolis zum Global Village: Die griechische Idee weltweiter Freundschaft und die römische Vision eines ewigen Friedens

Im Gefolge des Alexanderzugs ist in Athen die Idee einer globalen Menschheits- und Schicksalsgemeinschaft aufgekommen. Die Stoa forderte eine Verantwortung aller Menschen für alle Mitmenschen – „dem Schiffbrüchigen die Hand zu reichen, dem Irrenden den Weg zu zeigen, mit dem Hungernden das Brot zu teilen“ –, ja frappierend aktuell auch für alle zukünftigen Generationen und entdeckte jenseits des seit alters geächteten Landesverrats einen noch übleren Menschheitsverrat.

In Augusteischer Zeit ist diese philosophische Idee im römischen Reich zu einer politischen Vision geworden. 'Stadt' und 'Welt', Urbs aeterna und Orbis terrarum schienen eins zu werden, die Pax Augusta verhiess ein Ende aller Kriege. Heute ist die Welt auf andere Art zu einer 'Kosmopolis' – buchstäblich verdolmetscht: einem 'Global Village' – zusammengeschnurrt; aber Schlagworte wie 'Neue Weltordnung', 'Pax Americana' und 'Ende der Geschichte' deuten auf die Verwandtschaft der Zeiten."



19.00 Uhr, Universität Stuttgart, Keplerstr. 11, Kollegiengebäude K I, 7. Stock, Hörsaal M 11.71.
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Sonntag, 24. Januar 2016

Piraten in Niedersachsen - Jahresprogramm Kalkriese 2016

Piratenausstellung und neue Forschungsimpulse - Museum und Park Kalkriese präsentiert das Jahresprogramm
Bramsche/Kalkriese, den 21. Januar 2016

Mit dem erfolgreichen „Germanicusjahr“2015 haben sich Museum und Park Kalkriese als Forschungsstätte und Lernort zur Geschichte von Römern und Germanen positioniert. Nun bereitet sich das Varusschlacht-Museum auf ein Jahr im Zeichen der Piraten vor. Mit über 82.000 Besuchern konnte Geschäftsführer Dr. Joseph Rottmann auf das besucherstärkste Jahr seit der großen Jubiläumsausstellung 2009 zurückblicken. Neben den reinen Zahlen habe die Sonderausstellung ICH GERMANICUS“ sowie die begleitenden Veranstaltungen und Kooperationen auch ein durchweg positives Echo in den Medien und der Öffentlichkeit gefunden.
Dr. Rottmann & Prof. Dr. S. Ortisi
(© Varusschlacht im Osnabrücker Land)

„Die Ausstellung kam in der Tagespresse und den Kulturmagazinen hervorragend an, wurde aber auch bei unseren internen Besucherbefragungen immer wieder für die besonders gelungene Gestaltung gelobt“, freute sich Rottmann bei der Vorstellung des aktuellen Jahresprogramms. Dazu habe sicher auch beigetragen, dass das gesamte Programm von den Römer- und Germanentagen über ein wissenschaftliches Symposium bis hin zum museumspädagogischen „Tag als Legionär“ ganz auf den römischen Feldherrn Germanicus zugeschnitten war.
Unterwasser: Funde aus Wrackbergungen vor Sizilien,
„Rammsporn“ (© Soprintendenza del Mare)

Piraten in Kalkriese
Das diesjährige Programm orientiert sich an der Sonderausstellung „Gefahr auf See – Piraten in der Antike“, die vom 23. April bis 3. Oktober 2016 in Kalkriese zu sehen sein wird. Das Oster-Leuchten am 27. März wird unter dem Titel „Die Piraten kommen“ mit eindrucksvollen Bildern auf einer 100 Meter langen Projektionsfläche und einem eigens für den Abend thematisch und musikalisch konzipierten Feuerwerk ganz der Welt Seeräuber gewidmet sein.Währen der Laufzeit der Ausstellung führen Vorträge durch die Geschichte der Piraterie und beleuchten deren Erforschung mit den Methoden der modernen Unterwasserarchäologie.

Lobdengau-Museum 2016: Programm 2016 und Einladung zum 'Künstlergespräch'


Sehr geehrte Damen und Herren,

mit dieser ersten Information im neuen Jahr sende ich Ihnen die vorläufige Übersicht der für 2016 geplanten Veranstaltungen. Zur Gestaltung dieses Programms tragen maßgeblich die Kooperationspartner bei, die wir in den vergangen Jahren für eine Zusammenarbeit gewinnen konnten!
Im vergangenen Jahr besuchten 5.580 reguläre Gäste einzeln oder in Gruppen Das Museum. Damit hat sich der Trend der vergangenen beiden Jahre stabilisiert (Näheres dazu wird im nächsten Museumsbrief berichtet).
Im ersten Quartal des Jahres werden wir den Museumskoffer Römerzeit und Den Pilotband der neuen Publikationsreihe LARES öffentlich vorstellen. Bürger der Region werden die Sammlung des Museums wieder durch Leihgaben und Schenkungen aufwerten. Wir freuen uns, Ihnen diese Pretiosen bald vorstellen zu dürfen.

Veranstaltungen im Lobdengau-Museum 2016       (Stand: 05.02.2016)
22. Januar, 19 Uhr
Künstlergespräch mit Lutz Dransfeld in der Ausstellung ‚Grenzen künstlerisch zusammenführen‘.
Moderation: Michaela Buchheister und Andreas Hensen

Verlängert bis 20. Juni
Ausstellung ‚Dagoberts Ladenburg. ÜberReste des frühen Mittelalters‘ (Projekt ‚Denkwerk‘)

Noch bis 28. Februar
Ausstellung ‚Grenzen künstlerisch zusammenführen‘

15. Februar, 16 Uhr
Veranstaltung für Kinder: ‚Bei den alten Römern‘ (mit der Stadtbibliothek Ladenburg)

17. Februar bis 17. April
‚Der gehobene Schatz: Ein römisches Solarium‘

Freitag, 15. Januar 2016

Neujahrsgrüße aus dem Morgenland ・Humanistische Spaziergänge III (a)

Nouo ineunte anno: Fausta uobis felixque faueat fortuna!“ – „Ein frohes Jahr wünsche ich Euch!“ Auch am anderen Ende der Welt, wo die Sonne – ganz im Gegensatz zum Abendland – anhaltend aufzugehen pflegt, kennt man seit Jahrhunderten diese besondere Art der Kommunikation – Grußnachrichten in lateinischer Sprache zum Neujahr und sonstigen festlichen Anlässen: auch außerhalb des sogenannten christlichen Abendlandes ein probates Mittel zur Vertiefung der Völkerverständigung. Als Beispiel lernen wir heute ein wenig von der Situation in einem Land kennen, das nicht entfernter von diesem Abendland sein kann: Japan.  (Teil 1.; Teil 2: hier


I. Zur Einführung
East is East and West is West, and never the twain shall meet“, schrieb einstmals ein prominenter Dichter des British Empire, Rudyard Kipling (1865 - 1936), als hätten der Westen und der Osten stets abgetrennt voneinander existiert: Will man da eine unüberbrückbare Kluft ausmachen, welche unentrinnbar zwischen diesen beiden Sphären ewig fortzubestehen nicht umhinkommt? Die gute, alte Bibel mag uns da vielleicht eines Besseren belehren: „Ἰδοὺ μάγοι ἀπὸ ἀνατολῶν παρεγένοντο …“ („Siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland …“, Matthäus 2,1). Und siehe, die Humanisten wussten es nämlich auch ohne Bibel schon immer besser: „Ex oriente lux.“ Doch vergessen wir dabei nicht, dass der ganze interkulturelle Austausch seit jeher auf bidirektionalem Wege verlief: Ebenso wie allenthalben auf dem Felde der hellenistischen Kultur Einflüsse aus dem Osten zu verzeichnen waren, reichte die Strahlkraft der griechischen Kultur bis tief in die östlichen Gefilde hinein. So inspirierte vor 2000 Jahren im fernen Indien der hellenistische Kultureinfluss (Stichwort: „Gandhāra-Kunst“)

Donnerstag, 7. Januar 2016

„Fessle die Daidalosbilder“ - Vortrag Prof. Erler über Platon

In unserer Vortragsreihe spricht am


Freitag, 22. Januar 2016

Herr Prof. Dr. Michael Erler (Würzburg)



über Platons Dialoge,
Sternchenthema des Abiturs in Griechisch in BW:



„Fessle die Daidalosbilder“. Platons Interpretationshilfen für seine frühen Dialoge“

Manche Dialoge Platons enden ohne Ergebnis. Doch gibt Platon Signale an den Leser, dass dieses negative Ergebnis nicht das letzte Wort sein muss. Ein Hinwies ist das Bild von Meinungen, die wie 'Daidalos-Bilder' entlaufen wollen und festgebunden werden müssen. Im Vortrag soll gezeigt werden, dass und wie dieses Bild und andere Signale als Anregungen für den Leser verstanden werden können und sollen, selbst Lösungen zu finden."


19.00 Uhr, Universität Stuttgart, Keplerstr. 11, Kollegiengebäude K I, 7. Stock, Hörsaal M 11.71.

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