alter Titel

ehemals Württembergischer Verein zur Förderung der humanistischen Bildung e.V.

Donnerstag, 28. Juli 2016

KAMPF UM LADENBURG

Ein verborgener Münzschatz, Armbrustbolzen und goldverzierte Wände: Im Spannungsfeld zwischen Bischof und Pfalzgraf war das hoch- und spätmittelalterliche Ladenburg alles andere als ein beschauliches Städtlein am Neckar. Wer herrschte und lebte hier? Und warum war Ladenburg Schauplatz von kriegerischen Handlungen?

In der zweiten Runde des von der Robert-Bosch-Stiftung geförderten Projektes Denkwerk Mittelalter beschäftigen sich Ladenburger und Heidelberger Schüler mit diesen Fragen. Dabei werden sie wieder von ihren Geschichtslehrern, Studierenden  und Professoren der Universität Heidelberg sowie der Leitung des Lobdengau-Museums begleitet.
Die zum Teil erstmals gezeigten Objekte der Sonderausstellung dokumentieren eindrucksvoll einen hohen Lebensstandard im Umfeld des Bischofs, weisen aber zugleich auf unruhige, kämpferische Zeiten hin.

Sehr geehrte Damen und Herren, zur Eröffnung der Sonderausstellung
Kampf um Ladenburg.
Zwischen Bischof und Pfalzgraf, 1200-1400.
am Freitag, dem 15. Juli 2016 um 19 Uhr
dürfen wir Sie und Ihre Freunde herzlich einladen!
Begrüßung: Dr. Andreas Hensen, Lobdengau-Museum
Einführung: Prof. Dr. Jörg Peltzer, Universität Heidelberg
Grußwort: Gudrun Ruster, 1. Bürgermeisterstellvertreterin
Musikalische Umrahmung: Ruven Wegner
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Weitere Hinweise:
Kürzlich hat das Lobdengau-Museum eine eigene Publikationsreihe mit dem Namen LARES (LAdenburger REihe zur Stadtgeschichte) begründet. 
Im Pilotband mit dem Titel ‚Das große Forum von LOPODUNUM‘
stellen sechs Experten aus verschiedenen Bereichen der
Altertumswissenschaften neueste Erkenntnisse zum römischen
Forum-Basilika-Komplex von LOPODUNUM/Ladenburg vor.
Weitere Informationen finden Sie hier: http://www.edition-ralf-fetzer.de/vorschau
·         Aktuelle Berichterstattung:
Mit freundlichen Grüßen

Dr. Andreas Hensen
Leiter des Lobdengau-Museums
Lobdengau-MuseumStadt Ladenburg
Amtshof 1, 68526 Ladenburg, Tel.: 06203/1079700, E-mail: lobdengau-museum@stadtladenburg.de

Gibt es einen „Württembergischen Humanismus?“


Nachträgliche Bemerkungen zu einer Änderung unseres Vereinsnamens von Dietrich Elsner. Ein Appell dem Verein auch bei kontroversen Debatten über den Vereinsnamen die Stange zu halten.

Am Freitag 15. Juli 2016 fand in der Universität Stuttgart eine außerordentliche Mitgliederversammlung statt. Grund: In dieser Sondersitzung sollte vor allem ein Thema verhandelt werden, mit dem sich der Vorstand unter der Leitung von Prof. Dr. Eckart Olshausen beschäftigt hatte. Eine Namensänderung wurde von vielen Mitgliedern unseres Vereins angeregt. Ein Blick in die Vergangenheit macht dies deutlich:
Nach dem 1. Weltkrieg kam das Humanistische Gymnasium in eine kritische Diskussion, dem man eine z.T. unzeitgemäße Bildungskonzeption vorwarf. In eine durch Technik und Industrie veränderte Welt passe diese Bildungseinrichtung nicht mehr (durch die Betonung der alten Sprachen).
I
Doch die Anhänger und Befürworter der alten humanistischen Konzeption führten im September 1920 zur Gründung des „Vereins der Freunde des Humanistischen Gymnasiums“. Dieser Verein wirkte durch öffentliche Vorträge und mit Aufführungen antiker Dramen so anziehend, dass von einem großen Zulauf gesprochen werden konnte.
Allerdings kam es seit 1933 durch die nationalsozialistische Propaganda zu einem deutlichen Einbruch der Mitgliederzahlen. Erst 1946 konnte bei der amerikanischen Militärregierung ein Neuanfang beantragt und wieder gestartet werden.
Griechisch, Latein und Hebräisch konnten als Fächer wieder an manchen Schulen gelernt werden.
Ein weiterer Grund für den erwähnten Aufschwung war, dass auch die einst evangelischen Seminare (Maulbronn, Blaubeuren, Schöntal, Urach), die von den Nazis als Napola-Schulen umfunktioniert und gewaltsam der evangelischen Landeskirche trotz des Protestes der Kirchenleitung und des Bischofs von Württembergs enteignet worden waren. Alle Schulen wurden von der amerikanischen Militärverwaltung zurückgegeben (1947 / 1948).
II
Diese Schulen gehen auf eine lange württembergische Tradition zurück, die seit der Reformationszeit in Geltung waren. Im Gebiet des alten Herzogtums Württemberg unter Ulrich, dann unter dessen Sohn Herzog Christoph wurde eine Bildungsreform durchgesetzt: 14 ehemalige Männerkloster wurden zu Klosterschulen, die von einem evangelischen Abt geführt wurden, nun umgewandelt (z.B. Alpirsbach, Bebenhausen, Blaubeuren…).